Lausanne ist bekanntlich die Hauptstadt der olympischen Bewegung. Hier befindet sich seit über 100 Jahren der Hauptsitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) mit dem hauseigenen Olympischen Museum. Im Lauf der Jahre haben sich weitere Sportverbände in der Stadt am Genfersee niedergelassen. Auch der Internationale Sportgerichtshof und das Europäische Büro der Anti-Doping-Agentur arbeiten hier und profitieren vom sportlichen Netzwerk und den günstigen Bedingungen, die Lausanne bietet.
Auch beim Recycling beweist Lausanne Sportsgeist: Die Stadt hat ein ausgeklügeltes Recyclingsystem aufgebaut. Eine Besonderheit sind die mobilen Recyclingzentren, die einmal pro Monat jedes Quartier besuchen. Dort kann die Bevölkerung alle Arten von rezyklierbaren Abfällen hinbringen – auch Sperrgut.
Die Schweiz: Weltmeister im Recycling?
Und wenn wir schon von Sportsgeist sprechen: Wir sehen uns in der Schweiz gerne als Weltmeister im Recycling. Sind wir das wirklich? Denn das ist nicht so leicht zu messen wie die Zeit eines 100-Meter-Sprints. Denn jedes Land erhebt beim Recycling andere Zahlen. In Deutschland wird vor allem gemessen, wie viel Papier- oder Glasabfall gesammelt wird (Sammelquote). In der Schweiz wird in der Regel die Verwertungsquote gemessen, die misst, wie viel vom gesammelten Material tatsächlich rezykliert wird. Hier steht die Schweiz im europäischen Vergleich gut da. Wer’s genauer wissen will: Swissrecycling hat hier wichtige Fakten und Quoten zum Recycling zusammengetragen.
Vielleicht geht es gar nicht darum, im Recycling zu siegen. Sondern gemeinsam und grenzüberschreitend die Recyclingsysteme zu verbessern, um etwas Grosses für die Umwelt zu tun. Das ist doch ganz im olympischen Sinn.